Heute habe ich mir die Live Action Fassung von „Ghost in the Shell“ angesehen. Die Kurzzusammenfassung: Nettes Popcorn-Kino, aber bleibt weit hinter den Erwartungen zurück.
Die Handlung des Films ist generisches Science Fiction und bietet nicht die Tiefe, die ich von einem GITS-Franchise-Produkt gewohnt bin. Gerade die animierten Filme und Serien aus Japan bieten wesentlich mehr Tiefgang und sprechen auch die wichtigen Cyberpunk-Fragen an, I’m looking at you Solid Sate Society.
Die Charakter des Films sind nur ein Abklatsch dessen, was sie in dem Animé-Universum darstellen. Dazu muss ich allerdings etwas ausholen: „Public Security Section 9“ ist eine geheime Abteilung aus Spezialisten, die sich um die Abwehr von Gefahren aus dem „Cyberspace“ kümmert. Mein Punkt ist, dass alle Charaktere sehr viel Erfahrung haben mit dem was sie tun und das kommt im Animé auch so rüber. Im Film hingegen wissen die Charaktere zwar wie man mit Waffen umgeht, aber es wird nicht der Eindruck erweckt, dass es sich um gestandene Kriegs-Veteranen handelt. Den größten Beef habe ich mit dem Major, der nur eine leere Hülle seiner selbst ist. Im Quellmaterial ist der Major ein „Major Badass“, im Film hingegen wirkt sie eher schwach und verletzlich.
Auch wenn die Bilder sehr in das Universum passen, so wurden die besten Bilder aus dem Animé hier wiederverwendet in die Bildsprache des Films umgewandelt, was nicht sonderlich kreativ ist.
Mein Fazit: Mehr Sektion 9, weniger persönliche Geschichte, denn die ist im Quellmaterial auch nicht die größte Stärke. Auch wäre mehr Mut zur Kreativität besser gewesen, anstatt alle guten Szenen aus dem Animé einfach zu kopieren, das Franchise hätte das geboten. Ich kann nur Empfehlen, sich den ersten Film anzusehen, auch wenn die Veröffentlichung inzwischen 23 Jahre her ist, ist er keinen deut alt geworden. Das Thema ist immer noch hoch aktuell und zeigt wie visionär er gewesen ist.